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HAARE & NÄGEL

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HAARE & NÄGEL

Haar und Nagelsprechstunde

In der Haar und Nagelsprechstunde werden krankhafte Veränderungen, wie unten angegeben, abgeklärt und behandelt. Auch können eine Beratung über die richtige Pflege und Prophylaxe von Erkrankungen gegeben werden.

Haare

Haare (lat. pili, capillus, crinis, coma) sind lange Hornfäden. Sie bestehen im Wesentlichen aus Keratin. Haare in diesem Sinne kommen nur bei Säugetieren vor, die alle auf ihrer Haut zumindest teilweise Haare tragen. Die Schleimhäute sind immer unbehaart. Mit wenigen Ausnahmen (Handflächen, Fingerinnenseiten, Fußsohlen, Brustwarzen, Lippenrot) ist die gesamte äußere Haut des Menschen behaart.

Wachstumsrate und Haardicke sowie die Anzahl der Haare sind genetische Faktoren, die bei jeder Person unterschiedlich sein können. Dennoch schwankt die Anzahl der Haare je nach Haarfarbe innerhalb bestimmter Bereiche. So haben Blonde durchschnittlich 150.000, Schwarzhaarige 110.000, Brünette 100.000 und Rothaarige 75.000 Haare.

  • Anzahl der Kopfhaare: ca. 0–150.000
  • Haardichte: ca. 200 Haare/cm²
  • täglicher Kopfhaarverlust: ca. 60–100 Stück
  • Wachstumsrate: ca. 0,33 mm/Tag, mithin etwa 1 cm/Monat
  • Haardicke: 0,04 mm (Vellushaare) bis 0,12 mm (Terminalhaare)
  • Lebensdauer der Haarwurzel: ca. 6–8 Jahre

Haarwachstum

Haare wachsen in Zyklen, ein Haarfollikel durchläuft dabei mehrere Phasen, die als Haarzyklus bezeichnet werden. Kopfhaare wachsen pro Tag 0,3 bis 0,5 mm, in einem Jahr ca. 15 cm. Für die resultierende Haarlänge ist aber neben der Wachstumsleistung auch die Dauer des anhaltenden Wachstums entscheidend. Während viele Tiere saisonalbedingt ein oder zweimal im Jahr Haarausfall erleben, wächst das Haupthaar des Menschen über mehrere Jahre hindurch, bei Frauen länger als bei Männern, bis zum Ausfall des (langen) Haares. Die Größe des Wachstums hängt von individuellen Faktoren sowie vom Zeitpunkt im Haarzyklus ab.

Die verbreitete Annahme, Körperhaare (Barthaare, Beinhaare) würden durch regelmäßiges Rasieren schneller oder vermehrt wachsen, ist falsch.

Haarzyklus

  • Anagenphase: In dieser Wachstumsphase bildet sich eine neue Haarwurzel, und die Produktion eines Haares beginnt. Die Anagenphase dauert beim menschlichen Kopfhaar ca. zwei bis sechs Jahre, abhängig von Alter, Geschlecht und spezifischer Stelle. Etwa 85–90 % der Haare auf der Kopfhaut befinden sich in dieser Phase. Haare in der Anagenphase nennt man „Papillarhaare“.
  • Katagenphase: In dieser etwa 2 bis 3 Wochen dauernden Übergangsphase stellt die Matrix ihre Zellproduktion ein und der Haarfollikel verengt sich im unteren Bereich. Das Haar löst sich von der Papille und verkümmert. Der Haarfollikel verkürzt sich. In dieser Phase befinden sich ca. 1 % aller Haare, die dann als „Beethaare“ bezeichnet werden.
  • Telogenphase: Mit dieser Endphase, in der sich bis zu 18 % der Kopfbehaarung befindet, erneuert sich die Haarpapille und der Haarfollikel regeneriert sich. Die Matrix entsteht wieder und beginnt mit der Zellteilung, wodurch ein neues Haar entsteht. Dieser Abschnitt des Haarzyklus dauert 2 bis 4 Monate. Die Haare in der Telogenphase nennt man „Kolbenhaar“.

Haarkrankheiten

Haarkrankheiten können auf unterschiedlichste Ursachen zurückgeführt werden. Dazu gehören genetische, hormonelle oder Einflüsse der Umwelt.

  • Alopezie (Haarausfall)
  • Hypotrichose (Haarmangel)
  • Hypertrichose (Überbehaarung)
  • Monilethrix (brüchige Haare durch Haarveränderung)
  • Trichorrhexis nodosa (knotig verdickte Stellen, brüchige Haare)
  • Trichomycosis palmellina (bakterielle Besiedelung der Haarschäfte)
  • Hirsutismus (männlicher Behaarungstyp bei Frauen)
  • Albinismus (Farblosigkeit infolge Melaninmangels, mit weißem Haarkleid)
  • Trichofollikulom (gutartiger Tumor der Haarfollikel)
  • Pilomatrixom (gutartiger, verkalkender Hauttumor der Haarmatrix)
  • Trichotillomanie (zwanghaftes Ausreißen der Haare, im engeren Sinne keine Haar- sondern eine psychische Krankheit)
  • Außerdem gibt es einige Arten der Dermatomykose (hauptsächlich der Dermatophytose), die sich verschiedentlich auf das Haarwachstum auswirken können. Die Krankheitserreger befallen hierbei die Haarbälge bzw. -follikel.

Aufgaben und Funktionen der Haare

Die Behaarung erfüllt mehrere Funktionen:

  • Lichtschutz: Haare absorbieren UV-Strahlung sowie Infrarotlicht (Wärmestrahlung) und schützen somit vor schädlichen Einflüssen des Sonnenlichts.
  • Wärmedämmung: Sie verhindern ein zu rasches Abkühlen (Hypothermie) des Körpers.
  • Feuchtigkeitsschutz gegen Regen und beim Schwimmen, in Kombination mit Einfetten
  • Feuchtigkeitsregulierung: Die Haut ist mit Schweißdrüsen versehen. Überschüssige Feuchtigkeit wird von den Haaren absorbiert.
  • Bessere Verbreitung von körpereigenen Duftstoffen, wie z.B. Pheromonen.

Nagel (Anatomie)

Als Nagel (lateinisch Unguis) wird bei Primaten eine gewölbte, durchscheinende Keratinplatte auf der Oberseite der Finger- oder Zehenspitze bezeichnet, die einerseits dem Schutz der Fingerkuppen, andererseits der Unterstützung der Greiffunktion dient.

Nagelbildung und -wachstum

Nägel bestehen aus 100 bis 150 unregelmäßig übereinander geschichteten Lagen von Hornzellen und sind normalerweise zwischen 0,05 (Nagel eines Babys) und 0,75 mm stark. Die Nagelbildung (Onychisation) ist eine Verhornung tief hinter dem Nagelfalz ohne Bildung der Zwischenstufe Keratohyalin. Die verschiedenen Nägel wachsen unterschiedlich schnell, etwa 0,5–1,2 mm pro Woche. Bei den menschlichen Nägeln wächst der des Mittelfingers am schnellsten. Eine Verzögerung des Nagelwachstums tritt im Alter, bei Traumata und bestimmten krankhaften Prozessen auf.

Krankheiten und Schädigungen

Als Merkregel gilt: Betrifft eine Störung die Nagelmatrix, so wächst die Nagelläsion aus. Betrifft sie das Nagelbett, handelt es sich um eine ortsbeständige Läsion. Finger- und Zehennägel können von einer Reihe von Krankheiten geschädigt werden. Eines der mit am häufigsten und fast nur von Frauen geschilderten Probleme betrifft die zu weichen und brüchigen Nägel: Die Gründe für dieses Symptom sind, soweit bekannt, noch nicht wissenschaftlich erforscht. Jedoch ist anzunehmen, dass durch chemische Nagellackentferner die Brüchigkeit begünstigt bzw. hervorgerufen wird. Auch eine erbliche Veranlagung kann für die Brüchigkeit verantwortlich sein.

Brüchige und splitternde Nägel können Anzeichen für einen Mangel an Biotin (Vitamin H) sein. Biotin ist essentiell für die Bildung der Hornsubstanz Keratin und trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und Fingernägeln bei.

Durch Haut- oder Nagelverletzungen (unter anderem) kann es zu einem Befall durch Nagelpilz (Nagelmykose) kommen, wovon Farbe und Form der Nägel beeinträchtigt werden. Eine Behandlung etwa an den nur langsam wachsenden Fußnägeln ist langwierig. Viele systemische Erkrankungen hinterlassen auch Symptome an den Nägeln, so zum Beispiel die Psoriasis (Schuppenflechte). Sie hinterlässt als charakteristische Veränderungen Tüpfelnägel und Ölflecke und im Extremfall Krümelnägel als Zeichen einer vollständigen Nageldystrophie.

Längsrillen auf den Fingernägeln sind meist eine normale Alterungserscheinung, die spätestens ab 35 Jahren auftreten. Querrillen entstehen meist bei einer Verlangsamung des Wachstums während einer Krankheit (z. B. Infekt mit hohem Fieber).

Verletzungen am Nagelbett, zum Beispiel durch Einklemmen in einer Tür oder Ähnliches, bleiben meist ein Leben lang sichtbar. Schädigungen durch übermäßige Nutzung oder Belastung (beispielsweise durch Langstreckenläufe) wachsen, wenn genügend Zeit gegeben ist, wieder aus. Bei nicht genügend Zeit für eine Ausheilung wird die Nagelwurzel dauerhaft irreparabel geschädigt und der Nagel fällt ab.

Weiße Flecken

Bei den weißen Flecken im Nagel handelt es sich um eine mangelnde Verschmelzung der Nagelplatten, die aufgrund der veränderten Lichtreflexion (ähnlich wie bei der Lunula) milchig-weiß erscheinen. Die unversehrte Nageloberfläche dagegen reflektiert durch ihre annähernd glatte Struktur das Licht gebündelter, wodurch die Nägel leicht spiegelnd wirken. Die mangelnde Verschmelzung hat viele verschiedene Ursachen, beispielsweise wird sie von einem Stoß oder aber auch von Krankheiten oder Medikamenten verursacht. Das weit verbreitete Gerücht, weiße Stellen oder Flecken auf Fingernägeln seien Zeichen einer Eiweißmangelerscheinung oder durch einen Calcium- oder Magnesiummangel bedingt, ist falsch.

Niednagel

Ein Niednagel (nach niederl. nijdnagel „Neidnagel“; nach dem Volksglauben, ein Niednagel entstünde, wenn man von einem neidischen Blick getroffen wird) ist ein abgelöster, aber noch festsitzender schmaler Hautstreifen an der Seite der Nägel. Dieser kann schmerzhaft einreißen und vereinzelt auch Entzündungen verursachen. Um dies zu verhindern, sollte man den Niednagel möglichst nahe am Ansatz abschneiden.

Nagelkauen

Ein beim Menschen häufiger Ausdruck von Nervosität ist das Abkauen der überstehenden Teile der Fingernägel und der Nagelhaut..

Pflege

Die Pflege der Finger- und Fußnägel bezeichnet man als Maniküre bzw. Pediküre. Regelmäßiges Säubern, Schneiden und Feilen der Fingernägel mit geeigneten Werkzeugen beugt Erkrankungen vor. Jedoch sollte man beim Feilen der Nägel darauf achten, dass man immer in eine Richtung feilt, um ein Ausfransen des Nagels zu verhindern. Im Handel sind verschiedene Nagelpflegemittel erhältlich.

(Quelle: Wikipedia)

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